Birkenzeisig
Wissenschaftlicher Name: 
Carduelis flammea
Englischer Artname: 
Common Redpoll

1980 brütete der erste Birkenzeisig in Osthessen – damit begann eine der interessantesten Ansiedlungsgeschichten der hessischen Vogelwelt. In den 1980er Jahren folgten Bruten in Marburg, Kassel, Frankfurt, Darmstadt, im Lahn-Dill-Kreis und Taunus, so dass weite Teile Nord- und Mittelhessens besiedelt waren. Südlich des Mains fehlt die Art allerdings fast vollständig.

Als Brutplätze dienen lockere Bepflanzungen von Nadelbäumen, viele Birken, kurzgeschorene Rasen und offene Flächen in Ortslagen – damit ähneln die Lebensräume den lichten, subalpinen Nadelwäldern, Hochmooren und Heideflächen. Durch die Zunahme großflächiger Nadelholzaufforstungen in Großbritannien und die Ausbreitung in den Hochlagen der Mittelgebirge im östlichen Mitteleuropa wurde Hessen wahrscheinlich aus zwei Richtungen besiedelt. Gut zu erkennen ist der Birkenzeisig an seinem „feuerroten“ Vorderscheitel, der auch zum Artnamen flammea geführt hat. Bei uns kommt die Unterart cabaret vor – diese „Alpenbirkenzeisige“ sind etwas kleiner und dunkler als die „Taigabirkenzeisige“ aus Fennoskandinavien.

Literatur: Svensson 2011, HGON 2010, Wember (2007): Die Namen der Vögel Europas