Löffelente
Wissenschaftlicher Name: 
Anas clypeata
Englischer Artname: 
Northern Shoveler

Die Familienverbände bestehen nur aus Weibchen und Jungvögeln, sind unscheinbar gefärbt und ähneln beim ersten Blick Stockenten. Doch die Löffelente ist immer leicht an ihrem großen, löffelähnlichen Schnabel zu erkennen, mit dem sie die Gewässeroberfläche nach tierischer und pflanzlicher Nahrung aller Art durchseiht. Junge führende Weibchen können ein ausgeprägtes Verteidigungsverhalten an den Tag legen: Sie können ihre Jungen sogar erfolgreich gegen Graureiher verteidigten.

In den letzten Jahren sind Löffelenten zunehmend auch im Winter zu sehen, was als Folge der Klimaerwärmung gedeutet werden kann. Die Löffelente brütet gern an flachen, nährstoffreichen Stillgewässern, bevorzugt dabei jedoch im Gegensatz zu den meisten anderen seltenen Entenarten in Hessen überschwemmtes oder überstautes Grünland in weiträumig offener Landschaft. Da solche Bereiche sehr selten sind, ist sie eine der seltensten Entenarten in Hessen. Regelmäßig werden nur das Bingenheimer Ried in der Wetterau, der Rhäden von Obersuhl in Hersfeld-Rotenburg und die Aartalsperre im Lahn-Dill-Kreis besiedelt, wobei es sich im letzten Fall um ein für diese Art eher untypisches Gebiet handelt. Nur in Ausnahmefällen kommt es in Hessen zu einer größeren Anzahl an Bruten, wie zum Beispiel 1991, als hier im Ried 17 Reviere registriert wurden.