Rotmilan
Wissenschaftlicher Name: 
Milvus milvus
Englischer Artname: 
Red Kite

Unverwechselbar ist dieser elegante Greifvogel mit seiner großen Spannweite und dem tief gegabelten Schwanz – daher kommt auch der Name „Gabelweihe“. Der Rotmilan besiedelt vor allem Landschaften aus einem Mosaik aus kleineren Wäldern, Wiesen und Äckern. Er brütet meist am Waldrand, benötigt aber offene Flächen zur Nahrungssuche. Seine Beute besteht aus kleinen Wirbeltieren und Aas. Im Frühjahr besteht sie bis zu einem Drittel aus Regenwürmern.
Seine Verbreitung ist auf Europa beschränkt und allein in Deutschland brütet mit etwa 12000 Paaren gut die Hälfte der Population. Hessen beherbergt einen überdurchschnittlich hohen Anteil von etwa 10 % des deutschen und 5 % des europäischen Bestandes. Nicht ohne Grund haben wir Hessen also eine immense Verantwortung für den Schutz und Erhalt dieser Art.
Die Gefährdungsursachen sind vielfältig: Der rückläufige Grünlandanteil unserer Agrarlandschaften beeinflusst die Siedlungsdichte und den Bruterfolg. Ackerflächen bieten dem Rotmilan gerade während der Brutzeit offenbar nicht genug Nahrungsressourcen. Auch in den Überwinterungsgebieten in Spanien hat sich die Nahrungsverfügbarkeit durch die Schließung von Mülldeponien und Schindanger verschlechtert. Hinzu kommt der sehr hohe illegale Verfolgungsdruck, vor allem in Frankreich und Spanien. In Deutschland kommen viele Milane an Mittelspannungsleitungen, durch illegal ausgebrachte Giftköder, im Straßenverkehr und an Windenergieanlagen um.
Grund genug, sich an jedem der einzigartigen Segelflieger zu freuen und alles für den Schutz des Vogels zu tun, für den wir Europäer allein Verantwortung tragen.

Mehr Infos zum Rotmilan-Projekt der HGON „Rettet die Roten“: www.rotmilane.eu. Halten Sie die Augen offen nach markierten Tieren und geben Sie Ihre Beobachtungen weiter!