Wacholderdrossel
Wissenschaftlicher Name: 
Turdus pilaris
Englischer Artname: 
Fieldfare

Die Wacholderdrossel ist eine unserer farbenfrohesten Drosseln: An ihrem rotbraunen Mantel, dem grauen Kopf und Bürzel und der ockergelben Brust ist sie gut zu erkennen. Die Nester werden oft in Obstbäumen oder in bachbegleitenden Gehölzen angelegt. Im Herbst finden wir sie oft truppweise in der Nähe beerentragender Gehölze oder Streuobstwiesen. Daher wurde sie auch „Krammetsvogel“ genannt, da sie die sogenannten Krammets- oder Wacholderbeeren frisst.
Früher war die Wacholderdrossel in Osteuropa verbreitet und hat sich nach Westeuropa und Hessen ausgebreitet. Erste Bruten gab es bei uns um 1850. Etwa hundert Jahre später lag ihre Verbreitungsgrenze auf der Linie Korbach, Gießen und Gelnhausen, wobei der Süden und Westen noch nicht besiedelt waren. Heute kommt sie in ganz Hessen vor. Die höchsten Dichten finden sich im Nordosten, besonders in Rhön und Vogelsberg. Diese Bereiche bieten offensichtlich mit ihren halboffenen Landschaften und hohem Grünlandanteil gute Bedingungen. Begünstigt wurde die westliche Ausbreitung wohl auch durch die Erschließung von Siedlungsbereichen und die Einstellung der Jagd. Denn in Hessen wurde die damals nur als herbstlicher Durchzügler bekannte Art bis etwa 1920 in „Vogelherden“ zu Nahrungszwecken gefangen. Als Koloniebrüter kann sich die Wacholderdrossel sehr erfolgreich gegen Feinde zur Wehr setzten, indem sie mit anderen Mitgliedern gemeinsam gegen diese hassen, heftige Attacken fliegen und auch gezielt mit Kot spritzen.