Zippammer
Wissenschaftlicher Name: 
Emberiza cia
Englischer Artname: 
Rock bunting

Rund 15% des deutschen Gesamtbestandes der Zippammern brütet in den Weinbergshängen zwischen Rüdesheim und Lorchhausen. Über die Jahre blieb der Bestand hier stabil und in den letzten Jahren könnte es sogar zu einem kleinen Bestandszuwachs gekommen sein. Dies kann in Verbindung mit der Entbuschung südlicher Weinbergshänge im Mittelrheintal zu tun haben. Denn Zippammern benötigen zur Nahrungssuche offene Bereiche am Boden – am besten mit offenen Felspartien und alten Weinbergsmauern. Für die Elterntiere gibt es eine Mischkost aus Sämereien und Wirbellosen und für die Jungtiere kommt ausschließliche tierische Nahrung in den Schnabel. Zippammern haben typischerweise zwei Bruten im Jahr. Die erste wird in einem Bodennest groß gezogen, kann aber durch die Bearbeitung der Weinberge gefährdet sein. Die zweite Brut wird häufig in den Quirlen der belaubten Reben angelegt und kann durch das Hochbinden von Trieben und Spitzen in Mitleidenschaft gezogen werden. Neben der direkten Gefährdung der Nester ist aber vor allem die Aufgabe von Weinbergen, die dann verbuschen und keine offene Bodenstellen mehr vorweisen können, das größte Problem für die Tiere. Im 19. Jahrhundert waren die Tiere deshalb auch noch viel weiter in Deutschland verbreitet als heutzutage. Da sie allerdings eine wärmeliebende Art ist, könnte die Klimaerwärmung dazu beitragen, dass sie sich wieder weiter ausbreiten. Und in Rüdesheim legt man zum Glück sowieso großen Wert auf das Monitoring und den Schutz der örtlichen Population und sorgt für eine „zippammerfreundliche“ Weinbergsgestaltung.