Beutelmeise
Beutelmeise am Nest. © M. Hoffmann
Wissenschaftlicher Name: 
Remix pendulina
Englischer Artname: 
Eurasian Penduline Tit

Die kunstvoll geflochtenen Nester in Form eines Beutels hängen meist in Weiden und Pappeln. Obwohl die Beutelmeise in lang herabhängenden Zweigen von Laubbäumen an Flüssen und Seen oder in buschreichen Sumpfgebieten brütet, kann sie auf dem Zug auch in anderen Lebensräumen angetroffen werden. Sogar in einem Maisfeld, wie unser Beringungsprojekt mit der Uni Gießen zur Herbstzugzeit gezeigt hat. In Hessen ist die Beutelmeise ein Sommervogel und überwintert in Südeuropa. Verbreitungszentren bei uns sind der Nordteil des Hessischen Rieds, die Wetterau und die Westhessische Senke im Schwalm-Eder-Kreis. Bei uns kommen etwa 70 bis 120 Brutpaare vor. Übrigens gehört die Beutelmeise nicht zu den „echten“ Meisen, sondern wird in eine eigene Familie gestellt. Das hängt auch mit ihrer abweichenden Brutbiologie zusammen: Die Männchen bauen an mehreren Nestern, aber nur das vom Weibchen gewählte wird fertiggestellt. Diese Brutnester sind an ihrer ausgebauten Einschlupfröhre zu erkennen.

Literatur: Svensson 2011, HGON 2010