Dorngrasmücke
Wissenschaftlicher Name: 
Sylvia communis
Englischer Artname: 
Common Whitethroat

Obwohl es bei den Dorngrasmücken immer einen Überschuss singender Männchen gibt – manche von ihnen besetzen zur Brutzeit auch mehrere Reviere – kann ihr Gesang mitunter etwas „unfreundlich“ umschrieben werden: „Heh da – Sie da – geh’n Sie mal weg da!“ Damit passt der kratzige Gesang gut zum dornigen Lebensraum. Diesen tragen die Männchen im Singflug oder von einer Warte aus vor. Wir können die Grasmücke mit den kontrastreichen rostbraunen Flügeln nur im Sommerhalbjahr beobachten. Wenn wir sie im dichten Gestrüpp entdecken, denn die Dorngrasmücke brütet in offenen Landschaften, die mit Hecken oder Einzelbüschen durchsetzt sind. Auch einzelne Dornenbüsche entlang von Bahngleisen oder verbuschte Obstwiesen werden von ihr bewohnt. Bei uns ist die Dorngrasmücke flächendeckend verbreitet und war sogar vor einigen Jahrzehnten die häufigste unserer Grasmückenarten, noch vor der Mönchsgrasmücke. Damit hat sie ihrem wissenschaftlichen Namen communis alle Ehre gemacht. Doch Ende der 1960er Jahre ging ihre Population in Europa dramatisch zurück: Als Langstreckenzieher überwintert die Dorngrasmücke in der Sahelzone und wurde vermutlich von Dürrejahren stark beeinflusst. Seit den 1990er Jahren verbessert sich die Bestandssituation wieder.