Ringeltaube
Ringeltaube. © S. Rösner
Wissenschaftlicher Name: 
Columba palumbus
Englischer Artname: 
Common Wood Pigeon

Heute lebt die Ringeltaube oft in innerstädtischen Parkanlagen, auf Friedhöfen oder in grünen Siedlungen – kaum vorstellbar also, dass unsere größte Taubenart ursprünglich ein reiner Waldvogel war. Angesichts von Bruten in eingetopften Zierbäumchen vor Einkaufscentern überrascht es nicht, dass Ringeltauben inzwischen auch an Gebäuden brüten. Erste Parkbruten in Hessen sind ab 1838 in der Kasseler Karlsaue dokumentiert, wo die Art auch 75 Jahre später noch nicht das Stadtinnere erreicht hatte. Die ersten Stadtbruten wurden 1883 in Rotenburg nachgewiesen, 1926 werden auch Gießen, Friedberg und Frankfurt aufgeführt. Um 1950 war die Ringeltaube „wenigstens in allen Großstädten, ferner in vielen Landstädtchen und Dörfern zu Hause“. Auch Ende des letzten Jahrhunderts setzte sich die „Verstädterung“ fort. Da neben den Städten auch alle Waldtypen, Feld- und Ufergehölze, Alleen, Streuobstbestände und manchmal sogar Einzelbäume von der Ringeltaube besiedelt werden, sie in Hessen flächendeckend anzutreffen. Damit belegt sie Rang zwölf der Häufigkeitsliste der hessischen Brutvogelarten und ist der häufigste Nicht-Singvogel. Wie alle Taubenarten legen auch Ringeltauben pro Gelege nur zwei Eier, gleichen dies jedoch durch bis zu drei Bruten zwischen März und September wieder aus.

Quelle: HGON 2010