Uferschwalbe
Uferschwalbe (<em>Riparia riparia</em>), © S. Rösner
Wissenschaftlicher Name: 
Riparia riparia
Englischer Artname: 
Sand Martin

Bei uns ist die Uferschwalbe nur im Sommerhalbjahr zu beobachten, denn den Winter verbringt sie in Westafrika. Ihr Gefieder ist oberseits graubraun und auf der Bauchseite weiß mit einem dunklen Brustband. Die Uferschwalbe ist ein Koloniebrüter und gräbt meterlange, waagerechte Brutröhren in sandige Steilufer mit frischen Erdabbrüchen. Durch den Ausbau der Fließgewässer fielen die Prallhänge und damit auch ihre Brutplätze weg. Daher finden wir sie seit Jahrzehnten nur noch in Sand- oder Kiesgruben, denn hier schaffen Bagger und Förderbänder die benötigten Steilwände. Damit wird die Uferschwalbe auch zu einem guten Beispiel für die Bedeutung von Sekundärlebensräumen, wenn die Primärhabitate nicht mehr existieren. So kommt gleichzeitig den Betreibern der Sand- und Kiesgruben eine hohe Verantwortung im Artenschutz zu.

Langfristig betrachtet ist ihr Bestand deutlich zurückgegangen. In Nordhessen besiedelt etwa die Hälfte der hessischen Population den Unterlauf der Eder mit anschließender Fulda. Dem Schwalm-Eder-Kreis kommt dabei die größte Bedeutung zu. 1980 wurde sogar eine der größten Binnenlandkolonien dort festgestellt – 1200 Brutröhren!