Tier- und Pflanzenarten

Jedes Ökosystem hat ganz spezielle Artengemeinschaften (sogenannte Biozönosen), die durch viele Tier- und Pflanzenarten charakterisiert werden. Viele Arten (z.B. Amsel oder Brombeere) können an einer Vielzahl von Standorten vorkommen. Andere Arten widerum sind Spezialisten und brauchen ganz bestimmte Umweltbedingungen, um existieren zu können (z.B. Rohrdommel, Orchideen). Hier stellen wir Ihnen eine Vielfalt an Arten vor, die entweder häufig oder selten sind, aber alle in mindestens einem unserer vorgestellen "Naturpade"-gebiete anzutreffen sind.

Vielleicht entdecken Sie ja altbekannte oder auch neue Arten, von denen Sie zuvor noch nie gehört haben und nach denen Sie vielleicht mal die Augen bei einem kleinen Spaziergang offen halten möchten ... ?!

Artnamesort descending Beschreibung Schutzstatus
Kiebitz
Vanellus vanellus
Kiebitz. © S. Schäf
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Kiebitz
Vanellus vanellus

Heute ist der Kiebitz bei uns vom Aussterben bedroht, früher war er dagegen weitverbreitet. Von etwa 2000 Brutpaaren Ende der 1980er ist der Bestand in den 1990er auf unter 300 Paare eingebrochen. Ursachen hierfür sind die intensive Landwirtschaft, z. B. durch Trockenlegung, oder die Bejagung in den südfranzösischen Überwinterungsgebieten. Durch Hilfsmaßnahmen wird versucht, den Schlupferfolg der Kiebitze zu erhöhen. Die nassen Grünlandflächen in der Wetterau werden extensiv beweidet, um so wieder einen „kiebitzfreundlichen“ Lebensraum zu schaffen. Problematisch sind außerdem Bodenprädatoren, wie Fuchs oder Waschbär, denn sie erbeuten Eier und Jungvögel. Und das obwohl Kiebitze Reviereindringlingen von hinten kommend sehr nah auffliegen, ihnen quasi über die Schulter gucken – angelehnt an „kiebitzen“ im Sinne von „abgucken“. Dazu werden laute, schrille ki-witt Rufe ausgestoßen. Besonders beeindruckend sind auch die akrobatischen Balzflüge. An seinen breiten schwarz-weißen Flügeln, die an „Bratpfannen“ erinnern, kann der Kiebitz schon aus der Ferne gut erkannt werden („Lapwing“).

Klatschmohn
Papaver rhoeas

Neben der Kornblume, stellt der Klatschmohn wohl den bekanntesten Vertreter der Ackerwildkräuter dar; auch wenn seine knallroten Blüten immer seltener in der intensiv bewirtschafteten Feldflur zu sehen sind. Wie auch die Kornblume zählen Mohne zu den ältesten Begleitern menschlicher Kultur. Sie folgten den ersten Ackerbauern aus den Steppen Vorderasiens nach Mitteleuropa, wo sie seit der Steinzeit heimisch sind. Bemerkenswert ist zudem der Mechanismus, mit dem der Klatschmohn seine Samen verbreitet. Die reife Fruchtkapsel ist mit unzähligen winzigen, schwarzen Samenkörnern gefüllt und mit kleinen Öffnungen versehen. Wenn der Wind die Pflanze in Schwingung versetzt, werden sie Samen bis zu mehreren Metern weit in alle Richtungen verstreut - ähnlich einem Salzstreuer. Im Boden können Mohnsamen jahrzehntelang überdauern, bis sie ein Bodenanriss wieder ans Licht bringt und sie keimen.

Kleiber
Sitta europaea
Kleiber sind schon sehr außergewöhnliche Vögel. Durch ihre blau-graue Färbung der Oberseite und dem langen, schwarzen Augenstreif sind sie sehr auffällig wenn sie, mitunter kopfüber, einen Baumstamm entlang klettern. Sie sind übrigens die einzigen Vögel Mittel- und Nordeuropas, die mit dem Kopf zuerst einen Baum hinunter laufen können. Außerdem verrät ihr Name „Kleiber“ etwas über ihr Verhalten am Nest. Die Höhlenbrüter können mit einer Art Kleber (Bedeutung von Kleiber) aus feuchter Erde oder Lehm gemischt mit Pflanzenfasern den Eingang ihrer Bruthöhle verkleinern. So passen nur sie durch die Öffnung und gelangen zu ihren Eiern bzw. Küken, nicht aber ein potenzieller Räuber. Vorwiegend brüten sie in Buchen, weshalb sie auch als Leitart für Buchenwälder eingestuft wurden. Da Hessen das Bundesland mit den meisten Buchen darstellt, haben wir auch eine besondere Verantwortung für diesen kleinen Singvogel inne. Kleiber gehören übrigens nichts zu den Zugvögeln. Sie bleiben also den Winter über hier. Da sie Vorräte anlegen, schaffen sie es auch strengere Winter zu überstehen. Allerdings kann es dennoch zu starken Bestandsverlusten kommen, wenn die Tiere nicht genügend Futter verstecken konnten.
Kohlmeise
Parus major
Kohlmeisen gehören zu den Vogelarten, die jeder kennt. Kein Wunder, sind sie doch die häufigste Meisenart, die sogar doppelt so oft vorkommt wie die bekannte Blaumeise. Noch dazu ist sie einer der häufigsten Brutvögel überhaupt. Ihre wenig wählerische Art bei der Brutplatzwahl trägt wahrscheinlich auch zu ihrem stark verbreiteten Vorkommen bei. Sie besiedeln nämlich alle Gebiete, in denen zumindest einzelne Baumgruppen oder –reihen existieren und brüten in den Baumhöhlen. Das Ausbringen von Nisthilfen kann sogar dazu beitragen, dass auf 10 Hektar eine Dichte von 45 – 50 Revieren auftritt. Kein Wunder also, dass bei so einer hohen Nachbarschaftsrate die Kohlmeisenmännchen sehr wachsam sind und ihre Partnerinnen während der Paarungszeit kaum aus den Augen lassen. Schließlich wollen sie, dass nur ihre eigenen Küken sich im Nest befinden. Nichtsdestotrotz haben genetische Analysen gezeigt, dass regelmäßig auch „fremde“ Küken im Nest sind. Die Weibchen bringen also einiges an Geschick mit, den Augen ihrer Partner für kurze Zeit zu entgehen.
Kolbenente
Netta rufina
Erpel im Flug. © M. Schäf

Seit 2003 brütet die auffällig gefärbte Ente mit dem rotbraunen Kopf und dem scharlachroten Schnabel – was zumindest auf die Männchen zutrifft – regelmäßig in Hessen. So auch an mehreren Gewässern hier im Naturschutzgebiet. Die erste Wildbrut, die vermutlich nicht auf Gefangenschaftsflüchtlinge zurückgeht, wurde 1993 an der Aartalsperre im Lahn-Dill-Kreis beobachtet. Mit nur wenigen Paaren gehört sie zu den seltensten hessischen Brutvögeln. Bevorzugte Lebensräume sind pflanzenreiche Stillgewässer oder Teiche mit einem reichen Angebot an Wasserpflanzen. Zur Nahrungssuche taucht die Kolbenente kopfsprungartig unter und nimmt zum Beispiel Armleuchteralgen und Laichkräuter in einer Tiefe von bis zu vier Metern auf. Als Tauchente kann sie bis zu einer Minute unter Wasser bleiben und sucht im Gegensatz zu den Schwimmenten nicht „gründelnd“ nach Nahrung.

 
Kormoran
Phalacrocorax carbo
Kormoran am Mainufer. © S. Rösner

Manchen wird er schon zu viel; der Kormoran. Doch stellt die Bestandsentwicklung des dunklen Fischjägers einen beispielhaften Naturschutzerfolg dar. Während er in Europa vor einigen Jahren als nahezu ausgerottet galt, erholte sich die Population dank eines verbesserten Nahrungsangebots und des strengen Schutzes wieder. In Hessen brütet er bis auf eine Ausnahme nur in Naturschutzgebieten. Sein kreuzförmiges Flugmuster ist unter anderem dann zu beobachten, wenn er während längerer Frostphasen in den Süden ausweicht.

RL 3, ca. 450 Brutpaare in Hessen
Kornblume
Centaurea cyanus

Die Kornblume ist vermutlich einer der ältesten Begleiter der menschlichen Kulturgeschichte, denn Sie schloss sich bereits den allerersten steinzeitlichen Ackerbauern in Vorderasien als Kulturfolger an. In den dortigen Steppen kommt sie mit den Vorfahren unserer heutigen Getreidearten vergesellschaftetet vor. Mit der Ausbreitung der Sesshaftigkeit und des Ackerbaus erweiterte sich das Verbreitungsgebiet der Kornblume über ganz Europa. Leider sind die wunderschönen blauen Blüten dieses Acker-Wildkrautes immer seltener auf Getreidefeldern und an Wegrändern zu entdecken, da sie sehr empfindlich auf Herbizide reagiert. Damit Teilt sie das Schicksal vieler Wildkräuter, für die es in der industrialisierten Landwirtschaft keinen Platz mehr zu geben scheint.

Krickente
Anas crecca
Krickerpel im Uferbereich. © M. Schäf
Krickenten sind kleine Heimlichtuer, die sich während der Brutzeit gut in den vegetationsdichten Uferbereichen von nährstoffarmen, recht flachen Stillgewässern verstecken, um ihre Jungen großzuziehen. Im Frühjahr  anzutreffende verpaarte Tiere sind aber nicht zwangsläufig brütende Paare in Hessen, denn viele sind im Mai noch auf dem Durchzug zu ihren eigentlichen Brutgebieten und rasten bloß an Gewässern um Kraft zu tanken. Die Brutpaarzahlen sind über die Jahre weitestgehend stabil geblieben, dennoch sind Krickenten eine sehr seltene Art und vom Aussterben bedroht. Dies liegt vor allem daran, dass die meisten Stillgewässer  nicht dauerhaft vorhanden sind, sondern aufgrund des niedrigen Wasserstandes austrocknen können und somit die Voraussetzungen zur Anlage des Nestes bzw. Versorgung der Brut verschwunden sind.
Kuckuck
Cuculuc canorus

Der weithallende, namensgebende Ruf des Kuckucks ist noch in vielen Landschaften zu hören. Dennoch ist der heimliche Vogel nur selten zu sehen. Auch die in unserer Vogelwelt einmalige Fortpflanzungsstrategie ist mit dem „Kuckuckskind“ sprichwörtlich geworden. Kuckucksweibchen legen während der Brutzeit bis zu 20 einzelne Eier in die Nester von bestimmten Singvogelarten. Damit die fremden Eier von den Wirtseltern nicht bemerkt oder entfernt werden, sind sie an die der jeweiligen Wirtsvögel angepasst. Dennoch werden nur zwei bis drei Kuckucksjunge pro Weibchen und Jahr aufgezogen. Eifarbe und -größe werden geschlechtsgebunden über die Weibchen vererbt. In Europa sind mehr als hundert Vogelarten bekannt, die als Wirte dienen. Die Entwicklungszeit der Kuckuckseier ist sehr kurz, sodass der Jungkuckuck meist vor den Jungen der Wirtseltern schlüpft und diese aus dem Nest befördert. Nur wenn er alle Futterkonkurrenten beseitigt hat, genügt die gesamte Nahrung einer Singvogelbrut für eine erfolgreiche Aufzucht.

 

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