Schutzstatus:
Bach, Fluss, See, Wald
  • 16 Apr, 2015
  • R. Sauerbrei, V. Mader

Gebietsbeschreibung

Der Ruhlsee bei Langenselbold, in der südlichen Kinzigaue gelegen, ist ein Muss für jeden Ornithologen. Für die Beobachtung vor Ort empfiehlt sich jedoch neben einem guten Fernglas ein Spektiv mitzunehmen. Der Ruhlsee wurde als Baggersee im Rahmen des Autobahnbaus der A66 als Kiesgrube genutzt und liegt im Naturschutz- und FFH-Gebiet „Kinzigaue von Langenselbold“, welches 1980 bzw. 2008 ausgewiesen wurde. Im Jahr 2009 wurde das 135 ha große Gebiet in einem Großprojekt, u. a. geleitet von der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz e.V. (HGON), renaturiert. Es wurden neben einem Ringgraben, der zur Wasserqualität beitragen soll, Flachwasserzonen und Inseln angelegt. Diese dienen vor allem Wasservögeln und Bodenbrütern sowohl während der Zugzeit als auch während der Brutzeit als Nahrungs- und Nisthabitat. Das Südufer wurde für den Besucherverkehr als Rückzugsraum gesperrt und Beobachtungshütten wurden errichtet. Das Arteninventar ist trotz der teilweise hohen Belastung durch den Freizeitbetrieb beachtlich. Als ständige Brutvögel sind dort Graugans, Nilgans, Kanadagans, Haubentaucher und Stockente zu nennen. Eisvögel und Weißstörche brüten nahe oder an der gegenüberliegenden Kinzig und sind oft Nahrungsgäste, genauso wie Graureiher oder Kormoran. Auch Limikolen, wie Flussregenpfeifer und Kiebitz, sind dort während der Brutzeit zu beobachten. Flussuferläufer haben alleinig in diesem Gebiet in Hessen in der Vergangenheit Brutversuche gestartet.

Vor allem während der Zugzeit offenbart der Ruhlsee sein gesamtes Potenzial. So sind dort zahlreiche weitere Limikolen-Arten (u. a. Alpenstrandläufer, Kampfläufer, Waldwasserläufer oder Grünschenkel), Fischadler, Silberreiher, diverse Gänse-, Enten- und Möwenarten zu beobachten. Aber auch Raritäten wie Schneeammer, Weißbart- und Trauerseeschwalbe, Terekwasserläufer oder Ohrentaucher konnten dort schon beobachtet werden. Das östlich angrenzende und auch zum NSG gehörende Wäldchen „Stellweg“, ist mit Brutvögeln wie Pirol oder Mittelspecht auch einen Abstecher wert. Parkplätze finden sich entweder am Strandbad des Kinzigsees oder an der Baumschule Müller, welche jedoch Schrankenschließzeiten besitzt.

Weitere Informationen:

Bus & Bahn:

  • Buslinien MKK53, MKK55, MKK59, MKK60, MKK 68 bis Haltestelle Bahnhof Langenselbold
  • Bahnen RB50, RE50 bis Haltestelle Bahnhof Langenselbold
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Ackerland, See, Wiese
Pfaffensee und Teufelsee. © S. Rösner
  • 16 Apr, 2015
  • V. Mader, M. Marx, S. Rösner

Gebietsbeschreibung

NSG Teufelsee und Pfaffensee zwischen Echzell und Reichelsheim-Weckesheim

Zwischen Hungen und Reichelsheim erstreckt sich auf einer Länge von 15 km ein Band mit Braunkohlevorkommen. Kein Wunder also, dass im Gebiet des heutigen Teufelsee und Pfaffensee zwischen 1962 und 1989 Braunkohle mit langen Förderbändern abgebaut wurde: insgesamt 18 Millionen Kubikmeter Kohle. Das Kohlekraftwerk in Wölfersheim wurde 1991 stillgelegt. Beide Restlochseen mit ihren Uferzonen wurden 1998 als Naturschutzgebiet ausgewiesen, das 91 Hektar umfasst. Seitdem wurden der „Große und Kleine Grubenteich“ zwischen beiden Seen als Amphibiengewässer angelegt, das auch für Libellen einen geeigneten Lebensraum darstellt.

Umsäumt von 5,0 km langen Hecken bieten beide Seen nicht nur geeignete Lebensräume für viele Wasser- und Watvögel, sondern auch für Singvögel, die in Hecken und Gebüschen ihre Nester bauen. Durch die Nähe zu anderen Gewässern, wie Bingenheimer Ried oder Unterer Knappensee (der sogar als erster Restlochsee komplett unter Naturschutz gestellt wurde), ist ein reger Austausch der Vogelwelt möglich. Der Pfaffensee beherbergt zum Beispiel das einzige hessische Brutvorkommen des Rothalstauchers. Auch zur Zugzeit oder als Überwinterungsgebiet sind beide Seen von großer Bedeutung. Etwa 200 Vogelarten rasten oder brüten hier.

Im Jahre 1998 hat man die beiden Seen samt ihrer Uferzone unter Naturschutz gestellt. 10 Jahre später wurde das Gebiet zudem in das Natura 2000 Netz von Schutzgebieten eingegliedert. Mit knapp 90 ha Größe bietet dieses Gebiet einigen Liebellen (Feuerlibellen, Becherjungfer) aber auch Amphibien-Arten wie der Knoblauchkröte ein Refigium. Die Vogelwelt ist nicht nur zur Brutzeit, sondern auch insbesondere zur Zugzeit mannigfaltig. Hier sind insbesondere die Brutvorkommen des Rothalstauchers als auch der Rohrweihe zu erwähnen. Mehrere Beobachtungsstände erlauben den Besucher/innen von erhöhtem Standpunkt aus, mit Fernglas oder Spektiv die Vogelwelt zu beobachten. Aus Reichelsheim, Echzell oder Weckersheim ist das Gebiet zu Fuß oder Rad über geteerte Feldweg zu erreichen. Mit dem unweit liegeneden Bingenheimer Ried ist dieses Gebiet nicht nur an sonnigen Wochenenden einen Ausflug wert. 

Es gibt drei Beobachtungstürme:

  1. Im Süden des Pfaffensees: 50.372977, 8.861715
  2. Im Nordes des Pfaffensees: 50.377361, 8.859682
  3. Im Südwesten des Teufelsees: 50.373368, 8.846952

Literatur:

  • Eichelmann, R.; Pfuhl, F. U. (2011): Auenlandschaft Wetterau. Naturjuwel im Herzen Europas, Lauterbach
  • RP Darmstadt, Forstamt Nidda (2010): Naturschutzgebiet Teufelsee und Pfaffensee
  • RP Darmstadt (2013) 

Weitere Infos:

Informationen als pdf-Dokument:

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Grünland, See, Wiese
Ober-Mooser-Teich, © S. Rösner
  • 16 Apr, 2015
  • N. Kühnberger & V. Mader

Gebietsbeschreibung

Die Naturschutzgebiete Ober-Mooser Teich (56,5 ha), Reichloser Teich (38,7 ha) und Rothenbachteich (25 ha) liegen im südöstlichen Bereich des Vogelsbergs zwischen Gedern und Fulda in der Nähe der Orte Bermuthshain, Ober-Moos und Reichlos. Die Teiche sind künstlich in einer Höhe von 450 m gestaut und liegen in einer von Land- und Forstwirtschaft geprägten Landschaft, umgeben von Basalthöhen. Die Teiche dienen Wasservögeln, bei niedrigem Wasserstand auch Watvögeln, als Durchzugs- und Rastgebiet. Zu den Brutvögeln des Gebiets gehören: Hauben- und Zwergtaucher, gelegentlich Schwarzhalstaucher, Stockenten, Tafelenten, Bläss-, Teich- und Wasserrallen. Im Gebiet kommen über 100 Vogelarten vor. Um die Teiche führen Wege, von denen man die Wasserflächen gut überblicken kann. Beste Beobachtungszeiten sind September bis November und die Monate März/April. In den Wintermonaten sind die Teiche oft zugefroren. Die sogenannten Vogelsbergteiche sind Teil des 520 Quadratkilometer großen EU-Vogelschutzgebiets Vogelsberg zum Erhalt von Schwarzstorch, Rotmilan, Grauspecht, Raubwürger, Uhu, Fischadler und zahlreichen weiteren Arten. Den Ober-Mooser Teich und den Reichloser Teich hat NABU-Hessen im Jahr 2003 nach einer Spendenaktion für 600.000 € gekauft. Der Rothenbachteich gehört dem Land Hessen.

Weiterführende Links:

Quelle: N. Kühnberger (http://www.norbert-kuehnberger.de/obermoos.htm)

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